Wasserkefir
Ganz ehrlich?
Ich hatte bis vor einigen Wochen keine Ahnung, dass es Wasserkefir überhaupt gibt.
Eine Freundin hat mir ein großes Glas in die Hand gedrückt – „hier hast du deinen Wasserkefir“.
Milchkefir kenne ich schon aus der Kindheit, aber mit „bizzeligen“ Milchprodukten kann ich mich nicht wirklich anfreunden.
Bizzeliges auf Wasserbasis hingegen mag ich gerne und somit hat mein Wasserkefir eine Chance verdient.
Die Wasserkefirkristalle fühlen sich wie kleine Geleewürfel an und haben eine weiße, nach außen hin durchsichtige Farbe.
Ihre Bestandteile sind Milchsäurebakterien und Hefepilze.
Genau diese Inhaltsstoffe haben es in sich.
Durch die Zugabe von Zucker startet ein Fermentationsprozess, bei dem Kohlensäure, Vitalstoffe (insbesondere Vitamin A,C und D), Milchsäure und Alkohol (ca, 0,2 bis 2%) entstehen.
Insbesondere die Milchsäure verhindert eine Ausbreitung von Fäulniserregern und dient den Hefepilzen wiederum als Nährstoff.
Dein fertiger Wasserkefir ist also ein probiotisches Getränk, mit nur geringem Restzuckeranteil, der auch immer von der Fermentationsdauer abhängt. Je länger du fermentierst, desto geringer der Zuckeranteil, allerdings steigt mit der Fermentationsdauer auch der Alkoholanteil auf bis zu 2%.
Wenn Du Wasserkefir herstellen möchtest, kannst du entweder Wasserkefirkristalle oder Pulver verwenden.
Allerdings ist der Vorteil der Kristalle, dass man sie immer wieder zum Ansetzen von frischem Wasserkefir nutzen kann, wo hingegen die pulverisierten Kulturen nur einige Male optimal fermentieren, da sie ihre Ativität mit der Zeit verlieren.
So fütterst du deinen Wasserkefir
Deine Wasserkefirkristalle würden ohne Zucker verhungern.
Setzt du Wasserkefir frisch an, braucht es nur wenige Zutaten, um nach ein bis zwei Tagen die Erstfermentation zu beenden.
Du benötigst ein großes Glas (Fassungsvermögen ca. 1 Liter, breite Öffnung), mit Deckel, Gäraufsatz oder alternativ einen Kaffeefilter oder ein Stück Baumwoll-/Leinentuch, Wasserkefirkristalle, Wasser, Zucker, Zitrone und Trockenfrüchte.
Mein Rezept für die Erstfermentation zeige ich dir am Ende dieses Beitrages.
Eigentlich ist die Zubereitung ganz einfach, trotzdem kann man seinen Wasserkefir auch schwächen und somit die Fermentation behindern.
Die Wasserauswahl
Bitte verwende ausschließlich stilles Wasser, die Kohlensäure kommt von ganz alleine.
Wird dein Wasser durch eine Osmoseanlage gefiltert, solltest du es anschließend mineralisieren, das klappt prima durch Zugabe von Sango Mineralienpulver .
Verwendest du ein anderes Filterverfahren, wie zum Beispiel einen portablen Wasserfilter, ist dieses Wasser geeignet.
Du kannst deinen Wasserkefir auch mit Fruchtsaft (pur oder verdünnt, bei angepasster Zuckerzugabe) oder Kokoswasser ansetzen, allerdings brauchen die Kefirkristalle dann in regelmäßigen Abständen ein wenig Erholung in reinem Zuckerwasser.
Zucker
Ohne Zucker verhungert dein Wasserkefir, ebenso, wenn du den Zucker durch Süßstoffe, Zuckeraustauschstoffe oder Honig ersetzt.
Ich verwende am liebsten Rohrohrzucker, weil ich den „karamelligen“ Geschmack mag.
Früchte
Zu meinen Wasserkefir gebe ich immer eine Zitrone oder Limette dazu.
Zum einen sorgt der Saft für ein säuerliches Aroma, zum anderen beugt er der Bildung nicht erwünschter Mikroorganismen vor.
Zur zusätzlichen Versorgung des Wasserkefirs mit Zucker und Mineralstoffen, reichere ich ihn mit zwei bis drei Stücken Trockenfrüchten an, welche Sorte du verwendest, ist dabei reine Geschmackssache.
Erstfermentation
Nachdem du deinen Wasserkefir angesetzt hast, deckst du ihn ab.
Solltest du dabei kein Tuch, Kaffeefilter oder Gärdeckel verwenden, sondern einen gewöhnlichen Schraubdeckel nutzen, dann verschließe diesen bitte nur leicht, damit der Druck im Glas nicht zu groß wird.
Anschließend stellst du den Wasserkefir an einen eher dunkleren Platz (keine direkte Sonneneinstrahlung) und kannst schon bald beobachten, dass sich im Glas ordentlich was tut!
Die kleinen Kefirkristalle verändern ihre Position oder werden „gesprengt“ und an den Früchten sowie auf der Oberfläche kommt es zur Bläschen- und Schaumbildung.
Neben dem täglichen Probieren mit einem Kunststofflöffel ist das übrigens für mich der spannenste Teil der Wasserkefirherstellung.
Je länger du deinen Wasserkefir stehen lässt, um so säuerlicher wird sein Geschmack.
Gleichzeitig steigt parallel zur Fermentationsdauer auch der Alkoholanteil, wohingegen der Zuckeranteil abnimmt.
Bist du mit dem Geschmack zufrieden, dann fülle die Flüssigkeit durch ein Sieb in Flaschen ab, verschließe diese fest und stelle sie in den Kühlschrank, hier ist dein Wasserkefir etwa zwei Wochen haltbar.
Zweitfermentation
Möchtest du nach der Erstfermentation deinen Wasserkefir noch fruchtiger und kohlensäurehaltiger schmecken, dann fermentiere ihn ein weiteres Mal, indem du ihn nicht nach dem Abfüllen in den Kühlschrank stellst, sondern Früchte, reine Bio-Fruchtsäfte und nach Geschmack andere Aromen, wie Zimt oder Vanille zugibst und die Flasche fest verschlossen bei Zimmertemperatur lagerst.
Hierbei achte aber darauf, dass du ihn regelmäßig entlüftest, da der Druck in der Flasche steigt.
Gleichzeitig erhöht sich auch der Alkoholgehalt!
Erst- und Zweitfermentation insgesamt sollten nach ca. 48 Stunden beendet sein. Anschließend wandert der Wasserkefir auch hier wieder in den Kühlschrank.
Wasserkefir
Kochutensilien
- Glas (1 Liter, Weithals) mit Schraubdeckel/Gäraufsatz oder Tuch/Filterpapier
- Bügelflaschen zum Abfüllen
Zutaten
- 750 ml Wasser
- 60 g Zucker
- 30 g Wasserkefirkristalle
- 1 Zitrone Bio
- 2-3 Stück Trockenobst ich bevorzuge Bio Datteln
Anleitungen
- Wasser in das Glas geben, den Zucker hinzufügen und mit einem Löffel rühren, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat.
- Kefirkristalle in das Zuckerwasser geben.
- Zitrone heiß abwaschen, die Enden kappen und zwei Zitronenscheiben in das Glas legen. Die restliche Zitrone auspressen und den Saft zufügen.
- Die Trockenfrüchte zur Flüssigkeit geben.
- Den Deckel nur leicht zudrehen oder Gärdeckel/Stofftuch/Filterpapier auflegen.